Pessach, Frühlingsblumen und Familienfeste

Feste und Freundschaften verbinden. Sie schlagen Brücken zwischen Menschen.

Feste und Freundschaften verbinden. Sie schlagen Brücken zwischen Menschen. Dies verdeutlicht die Sonderausstellung „Feste und Freundschaft: Jüdische Glanzbilder und Feuchtwanger Poesiealben“, die noch bis zum 31. März 2024 im Fränkischen Museum Feuchtwangen gezeigt wird. Auf einprägsame Art und Weise repräsentieren die seltenen Glanzbilder mit den dargestellten jüdischen Fest- und Feiertagen im Jahres- und Lebenslauf die Beziehungen zwischen Menschen.

Hochzeit - unter der Chuppa
Hochzeit - unter der Chuppa, 1. Drittel 20. Jh. Foto: Fränkisches Museum Feuchtwangen.

Glanzbilder zu jüdischen Festen

Das nahende Pessachfest, das darauffolgende Schawuot (das Wochenfest) und die weiteren Feste im jüdischen Jahreslauf werden auf den ausgestellten Glanzbildern und historischen Postkarten lebendig. Besonders vielfältig ist Rosch ha-Schana, das Neujahrsfest, präsentiert. Auch zu Sukkot, dem Laubhüttenfest, werden verschiedene Bräuche vom Binden des Feststraußes bis hin zum Festmahl in der Laubhütte sichtbar.

Der Lebenslauf mit seinen persönlichen und religiösen Höhepunkten wird in Lebenstreppen dargestellt. Die Kindheit mit Synagogengängen und Tora-Ausbildung bis zu ihrem Abschluss in der Bar Mizwa wird in Einzelbildern illustriert. Hochzeitszeremonien bilden einen Höhepunkt des Lebens. Hochzeitspaare unter der Chuppa geben sich das Ja-Wort.

Entstanden sind Glanzbilder zu den jüdischen Festen zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und den 1920er Jahren. Hergestellt wurden sie mehrheitlich in Luxuspapier-Fabriken in Deutschland. Die aufstrebende Metropole Berlin hatte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit 150 Luxuspapier-Fabriken zu einer Hochburg der Glanzbilderproduktion entwickelt.

Von Deutschland aus wurden die Glanzbilder weltweit exportiert. Die Glanzbilder zu den jüdischen Festen fanden besonders in den USA regen Absatz. Ausgerichtet auf die Zielgruppe der aus Osteuropa eingewanderten Juden und Jüdinnen treten in dieser Region verbreitete Bräuche prominent hervor.

Die Sonderausstellung Feste und Freundschaft
Blick in die Sonderausstellung „Feste und Freundschaft“ Foto: Fränkisches Museum Feuchtwangen.

Glanzbilder jüdischer Hersteller

Glanzbilder jüdischer Hersteller sind ein weiterer Themenbereich der Ausstellung. Littauer & Boysen gehörte von der Gründung 1882 bis zum gewaltsamen Ende durch die Nationalsozialisten zu den wichtigen Luxuspapierfirmen in Berlin. Weltweit bekannt ist die Firma durch ihre Lebkuchenoblaten sowie den eindrücklichen 3D-Effekt der Glanzbilder.

Ausgestellt sind weiterhin farbenprächtige Glanzbilder der 1918 gegründeten Firma Emanuel Heller aus Wien. Sie war eine Ausgründung des berühmten Süßwarenkonzerns Gustav und Wilhelm Heller.

Die bunte Motivvielfalt von blühenden Frühlingsblumen, Märchenmotiven, Freundschaftssymbolen und vielem mehr lädt zum Nachdenken und Genießen ein.

Guckkaesten in der Sonderausstellung Feste und Freundschaft
Guckkästen in der Sonderausstellung „Feste und Freundschaft“ Foto: Rebecca Weber.

Über 200 Guckkästen

Präsentiert werden die Glanzbilder in über zweihundert eigens angefertigten Guckkästen. Farblich abgesetzt führen sie durch den jüdischen Jahres- und Lebenslauf. Guckkästen auf verschiedenen Augenhöhen machen die Ausstellung barrierearm. Zudem wird die Ausstellung zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Wir freuen uns auf Ihren Ausstellungsbesuch,

Dr. Uta Karrer und das Museumsteam

 

Weitere Informationen

  • Die Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
  • Der Eintritt ist frei.
  • Gruppenanmeldungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten sowie bis zum 31. März 2024 möglich.

Ihr Kontakt

Fränkisches Museum Feuchtwangen
Museumsstr. 19
91555 Feuchtwangen

Tel. 09852-2575
info@fraenkisches-museum.de
https://www.fraenkisches-museum.de

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