Die ehemalige Synagoge in Weigenheim
Wenn man allerdings die Tore einer Maschinenhalle öffnet, kann man die Überreste der vor 175 von der damaligen jüdischen Cultusgemeinde unter größten Schwierigkeiten erbauten Synagoge erkennen. Knapp 50 Jahre war diese wunderschöne Synagoge der Mittelpunkt der kleinen und armen israelitischen Gemeinde – es gab Jahre, in denen sogar „fremde Juden" nach Weigenheim geholt werden mussten, um den Minjan zu erfüllen.
Nach dem Wegfall der Matrikelbestimmungen im Jahr 1871 verließen viele Weigenheimer Juden den Ort und folglich wurde im Jahr 1900 die Cultusgemeinde aufgelöst und dem Rabbinat Uffenheim zugeordnet. Die Synagoge wurde somit nicht mehr gebraucht und für 300 Mark von Joseph Liebreich gekauft, der nach seinem Wegzug im Jahr 1903 das Gebäude an einen Landwirt weiterverkaufte – unter der Maßgabe, dass an dieser Stelle niemals ein Schweinestall errichtet werden durfte.
1962 wurde die Südwand des Gebäudes abgerissen und aus der (ehemaligen) Synagoge eine Maschinenhalle.
Doch Weigenheim hat nun wieder eine Synagoge. Anhand von alten Plänen und Beschreibungen der sogenannten „Programme“ (Unterlagen für die Baubehörde, bestehend aus Bauplan, Situationsplan und Kostenaufstellung) erschuf Robert Pümmerlein ein detailgetreues Modell der ehemaligen Synagoge im Maßstab 1:10.
Wer waren die Menschen, die diese schöne Synagoge erbauten? Anhand von Gemeindedokumenten und Dokumenten aus den Staatsarchiven erforschten Gertraud und Friedrich Nöth die Lebenswege der jüdischen Familien – aus Namen wurden so Menschen.
Wer Interesse an der Geschichte der Weigenheimer jüdischen Cultusgemeinde und der Synagoge hat, kann dies alles in einem Buch nachlesen, das Gertraud und Friedrich Nöth erstellt haben.
Bestellt werden kann das 190seitige Buch mit festem Einband zum Preis von 35 Euro unter gertraudnoeth@gmail.com.
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